Was passiert mit dem Biomüll der Berliner?

Wertstoff Biogut

Im Jahr 2015 wurden in Berlin 143.680 Tonnen Biogut und Grünschnitt gesammelt;
pro Kopf sind das 41 kg.

Ein großer Teil der Haushaltsabfälle in Berlin sind wertvolle Bioabfälle, die für die graue Hausmülltonne viel zu schade sind. Die in der Bioguttonne gesammelten Abfälle landen seit Juni dieses Jahres in der neuen Biogasvergärungsanlage der Berliner Stadtreinigung in Ruhleben mit einer Jahreskapazität von 60.000 Tonnen. Unter Luftabschluss lassen Mikroorganismen daraus 2.000 Tonnen Biogas entstehen.
Nach der Anlieferung wird das eingesammelte Biogut in einer Siebtrommel durch 5cm große Löcher gesiebt. In einem nachgeschalteten sog. Fermenter (Bioreaktor) entstehen so pro Tag etwa 740m³ Roh-Biogas Die dort herrschenden Temperaturen von 53-54°C sind für die Bakterien ideal. Es dauert 21 Tage bis der Bioabfall verzehrt ist.

Damit das so entstandene Rohgas in das Erdgasnetz eingespeist werden kann, muss es vorher gereinigt werden (Entschwefelung, CO2-Entzug). Aufbereitet und konzentriert besteht es dann zu 98 Prozent aus Methan und ist damit chemisch von Erdgas nicht zu unterscheiden. Man spricht daher auch von Bio-Erdgas. Die BSR speist dieses Gas in das bestehende Stadtgasnetz ein, und betankt damit ihre Erdgas-Müllfahrzeuge klimaneutral Hierdurch werden jährlich etwa 2,5 Millionen Liter Diesel eingespart.

Die festen Gärreste, die bei diesem Prozess ebenfalls entstehen, werden in einer Art Saftpresse entwässert und dann aerobisiert, d.h. Sauerstoff wird zugeführt. Durch diese Belüftung wird Ammoniak entzogen und der Rotteprozess gestartet. Anschließend wird das getrocknete Material an Kompostierungsanlagen abgegeben. Der entstehende Kompost führt in Landwirtschaft und Gartenbau zur Bodenverbesserung und ersetzt synthetische Düngemittel. Somit ist der Kreislauf geschlossen.

– Dieser Inhalt ist kopiert von der Webseite Trenntstadt-Berlin.de/biogut/-

Empfehlung: Film der BSR über ihre Biogasanlage